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WIR ÜBER UNS

Ein Firmenportät

Eines Tages steht ein Mann in der Bürotür. Er streckt demonstrativ einen Handschuh nach vorn mit den Worten: „Könnt ihr uns die besorgen?“ Ein Monteur, der gerade aus Finnland zurückgekehrt war, wo er für sein europaweit operierendes deutsches Unternehmen im Einsatz und auf diese Arbeitshandschuhe gestoßen war. Unternehmer Roland Gessner ist sofort begeistert von dem Produkt. Diese Handschuhe will er fortan auch seinen Kunden anbieten. So beginnt im Jahre 2003 die Zusammenarbeit des Eisenhüttenstädter Familienbetriebes Gessner mit dem Hersteller jener Arbeitsschutz- handschuhe – der 1949 im schwedischen Leksand gegründeten Firma Ejendals, ebenfalls einem Unternehmen im Familienbesitz, das sich von einem Bekleidungshersteller, der auch vor Ort produzierte Arbeitshandschuhe im Sortiment führte, zum europäischen Marktführer für Arbeitsschutzschuhe und – handschuhe mauserte. Heute hat Ejendals einen Jahresumsatz von über 100 000 000 Euro. Dazu hat der 1990 gegründete Familienbetrieb Gessner aus Eisenhüttenstadt, einer Kleinstadt direkt an der deutsch-polnischen Grenze gelegen, im zurückliegenden Jahr 300 000 Euro beigesteuert. „Angefangen haben wir bei 5000 Euro“, erinnert sich Roland Gessner, „seit  2005 läuft es sehr gut bei uns“. Dabei war der Weg in die Selbständigkeit nicht leicht für Christina und Roland Gessner. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands 1989 mussten sich der gelernte Werkzeugmacher und studierte Maschinenbauingenieur und seine Frau, die bis dahin als Projektantin in einem Datenverarbeitungszentrum arbeitete, völlig neu orientieren. Die sozialistische Planwirtschaft war sozusagen über Nacht gegen kapitalistische Marktwirtschaft ausgetauscht worden. Das bedeutete für die Familie mit zwei Kindern eine komplette Neuorientierung.  Roland Gessner sah in seiner Arbeit als Anlangeningenieur in einer Brauerei keine sichere Zukunft, denn zu oft schon  hatten neue Eigentümer aus dem westlichen Teil Deutschlands in dieser Zeit versucht, sich mit dem Kauf von florierenden ostdeutschen Betrieben unliebsame Konkurrenten vom Hals zu schaffen, indem sie sie nach kurzer Betriebszeit einfach schlossen. Die Brauerei ist eine Erfolgsgeschichte geworden.  Das Rechen- zentrum, in dem Christina tätig war, nicht. Heute ist die diplomierte Kauffrau Inhaberin der Firma Gessner und kümmert sich um alles Buchhalterische. Maschinenbauingenieur Roland Gessner ist zuständig für das fachlich Praktische. „Wir  haben heute zwei Standbeine“, erläutert der Unternehmer, „ regional  handeln wir mit Werkzeugen, Maschinen, Industrie- bedarf und Kommunikationstechnik und verstehen uns deshalb als Produktions- verbindungshandel für metallverarbeitendes Handwerk und metallverarbeitende Industrie. Und überregional  ist unser Unternehmen Großhändler für Arbeitsschutzschuhe und –handschuhe von Ejendals.“ Zu finden ist die Firma auf dem Gelände des Stahlunternehmens ArcelorMittal Eisenhüttenstadt, das zum größten Stahlkonzern der Welt gehört. Das einstige Eisenhüttenkombinat Ost, später EKO Stahl GmbH, wurde 1950 mitten in unbesiedeltem Gebiet errichtet. Um Arbeiter für das Hüttenwerk anzulocken, entstand eine moderne und eine, was man bei dem Namen Eisenhüttenstadt nicht vermutet, in Grün gebettete Stadt. Anfang der 1960er Jahre arbeiteten hier rund 16 000 Menschen. Heute sind es über 2000 Fachkräfte. Ebenso dezimierte sich die Einwohnerzahl der am Grenzfluss Oder gelegenen Stadt. Von einst 58 000 Menschen leben heute noch etwa 27 000 hier. Trotz dieser demografischen Entwicklung gilt Eisenhüttenstadt wegen seiner einmaligen sozialistischen  Architektur als größtes Flächendenkmal Deutschlands, das selbst Hollywood-Star Tom Hanks bei einem Besuch begeisterte. Obwohl die Stadt ein ansprechendes Kultur- und Sportangebot hat, in wald- und wasserreicher Landschaft liegt, bleibt es schwer, junge Leute hier zu halten. Sie sehen zu wenig berufliche Perspektiven in der industrieschwachen Region. 
Den Erfolg der Firma Gessner schmälert das nicht, denn ihre Klientel ist über den ganzen Osten Deutschlands verteilt, zunehmend werden Kunden auch aus den übrigen Bundesländern auf das Unternehmen aufmerksam. Es ist längst zu einer achtbaren Adresse geworden.  „Wir arbeiten seit fünf Jahren mit der Eisenhüttenstädter Firma zusammen und schätzen die Verlässlichkeit, was in dieser Branche nicht selbstverständlich ist“, lobt Sven Henning von dem über 100 Jahre alten Unternehmen Trebes+Henning aus Brieselang, das europaweit agiert und dessen Sitz vor den westlichen Toren Berlins liegt, „und wir sind froh über die Qualität der Waren, die uns Gessners bieten, so beispielsweise die Ejendals-Schnittschutzhandschuhe. Der Preis lässt zwar manche Kunden zunächst zurückschrecken, aber irgendwann kommen sie wieder und nehmen Ejendals. Wir sind von den Ejendals-Handschuhen überzeugt und finden deshalb leichten Herzens Argumente für ihren Weiterverkauf.“ Bei Gessners werden sie von Karin Rath bestens beraten. Die kaufmännische Angestellte ist die Ansprechpartnerin ganz speziell für die Schutzhandschuhe und –schuhe. „Ich bin seit gut vier Jahren in der Firma und mag den familiären Umgang miteinander. Schön ist auch, dass man eigenverantwortlich arbeiten kann und nicht nur Erfüllungsgehilfe ist“, beschreibt sie ihren Arbeitsplatz. Selbstverantwortlich arbeiten zu können, freut auch Werkzeugmacher Olaf Kuhncke, der bereits seit 18 Jahren dem Unternehmen Gessner angehört.  Sein Refugium ist der Werkzeug-, Maschinen-, Industriebedarfs- und Kommunikationstechnikbereich. „Ich betreue die Firmenkunden in diesem sehr vielseitigen Bereich selber und widme mich allen technischen Serviceleistungen.“ Wäre er so lang geblieben, wenn ihm das keinen Spaß machen würde? Die kompetente und angenehme Kunden- betreuung ist zweifellos ein Pluspunkt der Firma. Ausschlaggebend dürfte allerdings sein, dass der kleine ostdeutsche Betrieb das in Deutschland am besten sortierte Lager mit der größten Angebotspalette ist. „Dadurch ist es uns möglich, auch Kleinmengen und Einzelpaare schnell und pünktlich zu versenden  - und das mit moderaten Versandkosten“, betont Roland Gessner. Text: Silvia Fichtner
www.werkzeug-gessner.com
Mitarbeiter Olaf Kuhncke im Lager Foto: Silvia Fichtner
Christina und Roland Gessner Foto: Silvia Fichtner
Der Blick von der Lindenallee zum Hochofen 5A des ArcelorMittal-Werks in Eisenhüttenstadt, der jüngsten Stadt Deutschlands. Foto: www.flickr.com
Karin Rath berät Kunden, die sich für Schutz- handschuhe oder Arbeitsschuhe interessieren.                         Foto: Silvia Fichtner