© 2018 Fa. Roland Gessner, Inhaberin Christina Gessner e.K. - Alle Rechte vorbehalten
WIR ÜBER UNS
Ein Firmenportät
Eines Tages steht ein Mann in der Bürotür. Er
streckt demonstrativ einen Handschuh nach
vorn mit den Worten: „Könnt ihr uns die
besorgen?“ Ein Monteur, der gerade aus
Finnland zurückgekehrt war, wo er für sein
europaweit operierendes deutsches
Unternehmen im Einsatz und auf diese
Arbeitshandschuhe gestoßen war.
Unternehmer Roland Gessner ist sofort
begeistert von dem Produkt. Diese Handschuhe
will er fortan auch seinen Kunden anbieten. So
beginnt im Jahre 2003 die Zusammenarbeit des
Eisenhüttenstädter Familienbetriebes Gessner
mit dem Hersteller jener Arbeitsschutz-
handschuhe – der 1949 im schwedischen
Leksand gegründeten Firma Ejendals, ebenfalls
einem Unternehmen im Familienbesitz, das sich
von einem Bekleidungshersteller, der auch vor
Ort produzierte Arbeitshandschuhe im
Sortiment führte, zum europäischen
Marktführer für Arbeitsschutzschuhe und –
handschuhe mauserte. Heute hat Ejendals
einen Jahresumsatz von über 100 000 000 Euro.
Dazu hat der 1990 gegründete Familienbetrieb
Gessner aus Eisenhüttenstadt, einer Kleinstadt
direkt an der deutsch-polnischen Grenze
gelegen, im zurückliegenden Jahr 300 000 Euro
beigesteuert. „Angefangen haben wir bei
5000 Euro“, erinnert sich Roland Gessner,
„seit 2005 läuft es sehr gut bei uns“.
Dabei war der Weg in die Selbständigkeit nicht
leicht für Christina und Roland Gessner. Nach
der Wiedervereinigung Deutschlands 1989
mussten sich der gelernte Werkzeugmacher
und studierte Maschinenbauingenieur und
seine Frau, die bis dahin als Projektantin in
einem Datenverarbeitungszentrum arbeitete,
völlig neu orientieren. Die sozialistische
Planwirtschaft war sozusagen über Nacht gegen
kapitalistische Marktwirtschaft ausgetauscht
worden. Das bedeutete für die Familie mit zwei
Kindern eine komplette Neuorientierung.
Roland Gessner sah in seiner Arbeit als
Anlangeningenieur in einer Brauerei keine
sichere Zukunft, denn zu oft schon hatten neue
Eigentümer aus dem westlichen Teil
Deutschlands in dieser Zeit versucht, sich mit
dem Kauf von florierenden ostdeutschen
Betrieben unliebsame Konkurrenten vom Hals
zu schaffen, indem sie sie nach kurzer
Betriebszeit einfach schlossen. Die Brauerei ist
eine Erfolgsgeschichte geworden. Das Rechen-
zentrum, in dem Christina tätig war, nicht.
Heute ist die diplomierte Kauffrau Inhaberin der
Firma Gessner und kümmert sich um alles
Buchhalterische. Maschinenbauingenieur
Roland Gessner ist zuständig für das fachlich
Praktische. „Wir haben heute zwei Standbeine“,
erläutert der Unternehmer, „ regional handeln
wir mit Werkzeugen, Maschinen, Industrie-
bedarf und Kommunikationstechnik und
verstehen uns deshalb als Produktions-
verbindungshandel für metallverarbeitendes
Handwerk und metallverarbeitende Industrie.
Und überregional ist unser Unternehmen
Großhändler für Arbeitsschutzschuhe und
–handschuhe von Ejendals.“ Zu finden ist die
Firma auf dem Gelände des Stahlunternehmens
ArcelorMittal Eisenhüttenstadt, das zum
größten Stahlkonzern der Welt gehört.
Das einstige Eisenhüttenkombinat Ost, später
EKO Stahl GmbH, wurde 1950 mitten in
unbesiedeltem Gebiet errichtet. Um Arbeiter
für das Hüttenwerk anzulocken, entstand eine
moderne und eine, was man bei dem Namen
Eisenhüttenstadt nicht vermutet, in Grün
gebettete Stadt. Anfang der 1960er Jahre
arbeiteten hier rund 16 000 Menschen.
Heute sind es über 2000 Fachkräfte. Ebenso
dezimierte sich die Einwohnerzahl der am
Grenzfluss Oder gelegenen Stadt. Von einst
58 000 Menschen leben heute noch etwa
27 000 hier. Trotz dieser demografischen
Entwicklung gilt Eisenhüttenstadt wegen seiner
einmaligen sozialistischen Architektur als
größtes Flächendenkmal Deutschlands, das
selbst Hollywood-Star Tom Hanks bei einem
Besuch begeisterte.
Obwohl die Stadt ein ansprechendes Kultur-
und Sportangebot hat, in wald- und
wasserreicher Landschaft liegt, bleibt es schwer,
junge Leute hier zu halten. Sie sehen zu wenig
berufliche Perspektiven in der
industrieschwachen Region.
Den Erfolg der Firma Gessner schmälert das
nicht, denn ihre Klientel ist über den ganzen
Osten Deutschlands verteilt, zunehmend
werden Kunden auch aus den übrigen
Bundesländern auf das Unternehmen
aufmerksam. Es ist längst zu einer achtbaren
Adresse geworden. „Wir arbeiten seit fünf
Jahren mit der Eisenhüttenstädter Firma
zusammen und schätzen die Verlässlichkeit,
was in dieser Branche nicht selbstverständlich
ist“, lobt Sven Henning von dem über 100 Jahre
alten Unternehmen Trebes+Henning aus
Brieselang, das europaweit agiert und dessen
Sitz vor den westlichen Toren Berlins liegt,
„und wir sind froh über die Qualität der Waren,
die uns Gessners bieten, so beispielsweise die
Ejendals-Schnittschutzhandschuhe. Der Preis
lässt zwar manche Kunden zunächst
zurückschrecken, aber irgendwann kommen
sie wieder und nehmen Ejendals. Wir sind von
den Ejendals-Handschuhen überzeugt und
finden deshalb leichten Herzens Argumente
für ihren Weiterverkauf.“
Bei Gessners werden sie von Karin Rath
bestens beraten. Die kaufmännische
Angestellte ist die Ansprechpartnerin ganz
speziell für die Schutzhandschuhe und
–schuhe. „Ich bin seit gut vier Jahren in der
Firma und mag den familiären Umgang
miteinander. Schön ist auch, dass man
eigenverantwortlich arbeiten kann und nicht
nur Erfüllungsgehilfe ist“, beschreibt sie ihren
Arbeitsplatz.
Selbstverantwortlich arbeiten zu können, freut
auch Werkzeugmacher Olaf Kuhncke, der
bereits seit 18 Jahren dem Unternehmen
Gessner angehört. Sein Refugium ist der
Werkzeug-, Maschinen-, Industriebedarfs- und
Kommunikationstechnikbereich. „Ich betreue
die Firmenkunden in diesem sehr vielseitigen
Bereich selber und widme mich allen
technischen Serviceleistungen.“ Wäre er so
lang geblieben, wenn ihm das keinen Spaß
machen würde?
Die kompetente und angenehme Kunden-
betreuung ist zweifellos ein Pluspunkt der
Firma. Ausschlaggebend dürfte allerdings sein,
dass der kleine ostdeutsche Betrieb das in
Deutschland am besten sortierte Lager mit der
größten Angebotspalette ist. „Dadurch ist es
uns möglich, auch Kleinmengen und
Einzelpaare schnell und pünktlich zu
versenden - und das mit moderaten
Versandkosten“, betont Roland Gessner.
Text: Silvia Fichtner
Mitarbeiter Olaf Kuhncke im Lager
Foto: Silvia Fichtner
Christina und Roland Gessner
Foto: Silvia Fichtner
Der Blick von der Lindenallee zum Hochofen 5A
des ArcelorMittal-Werks in Eisenhüttenstadt,
der jüngsten Stadt Deutschlands.
Foto: www.flickr.com
Karin Rath berät Kunden, die sich für Schutz-
handschuhe oder Arbeitsschuhe interessieren.
Foto: Silvia Fichtner